Banken müssen dazu beitragen, dass Kapital aus problematischen Branchen abfliesst und nachhaltigen und zukunftsträchtigen Unternehmen zufliesst.
Gastkommentar von Prinz Max von und zu Liechtenstein in der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) vom 14.02.2018
Das Private Banking in der Schweiz und Liechtenstein sieht sich mit neuen Herausforderungen und Trends konfrontiert, auf die alle Marktteilnehmer neue Antworten finden müssen. Das Umfeld hat sich in sehr vielen Aspekten stark verändert:
Erstens haben sich im Gefolge der Finanz- und Wirtschaftskrise die regulatorischen Rahmenbedingungen für das Private Banking so signifikant und schnell geändert, wie sich das vor zwanzig Jahren kaum jemand hätte vorstellen können. Die Finanzplätze Schweiz und Liechtenstein wurden in eine Position der Defensive gedrängt und haben an Eigenständigkeit im Bereich der Gesetzgebung in Finanzplatzfragen verloren; der Einfluss aus dem Ausland, speziell aus der EU und den USA, hat in vielen Bereichen zugenommen. Aus Kundenperspektive ist die Rechtsunsicherheit durch die Aushöhlung des Bankgeheimnisses und die grössere Abhängigkeit vom Ausland gestiegen.
Zweitens hat der rasant voranschreitende technologische Fortschritt auch das Private Banking voll erfasst. Die zunehmende Digitalisierung verändert nicht nur die Bedürfnisse und Anforderungen der Kunden und Regulatoren, sondern auch nahezu alle internen und externen Bankprozesse.